Sonntag, 20. Dezember 2009

Weihnachtsurlaub

Ich bin entspannt! So kurz vor Weihnachten habe ich mir mehr oder weniger spontan jetzt doch noch eine Auszeit gegoennt und bin nach Kerala gefahren, um dort 2 Freunde in ihrem Projekt zu Besuchen und gleichzeitig den schoensten Bundesstaats Indiens zu erkunden. Beides war geil. Angefangen bei der 14stuendigen Zugfahrt, welche ich durch widrige Umstaende auf der Gepaeckablage unter dem Dach des Zuges in der Holzklasse verbrachte und in der ich gleichzeitig Zeuge meiner 1. indischen handfesten Auseinandersetzung mit anschliessender Schlaeger Zeuge wurde. Das Ganze habe ich aber vollkommen unbeschadet ueberstanden, da ich schliesslich ueber allem lag und obendrein weiss bin. Der ganze Spass hat mich 2 Euro gekostet.

Die ersten 4 Tage meiner Reise verbracte ich dann auf dem Campus des Projektes meiner Freunde des weltwaerts Programms, in dem hauptsaeliche Blinde und sehbehinderte Menschen ein einjaehriges Training fuer den korrekten Aufbau einer Non-Profit Organisation bekommen. Das bemerkenswerte ist, dass diese Menschen aufgrund ihrer Einschraenkung (manch einer mage s Behinderung nennen) gesellschaftlich voellig verachtet sind und eigentlich genug mit ihrem eingegen Ueberleben zu kaempfen haben. Und dennoch moechten die Teilnehmer des Instituts etwas in ihrem Land veraendern und die Leitbild ist dabei sicherlich auch Sabriye, eine Deutsche und ihrerseits selbst Blind, die das Institut letztes Jahr gruendete, nachdem sie zuvor mit ihrem Mann in Nepal 10 Jahre lang Blindschulen leitet und Kinder unterichtete.










Die Teilnehmer am Vorabend der Abschlussfeier bei einem Theaterstück.










Ich war nun also zur Abschlussfeier an dieser bewundernswerten Einrichtung eingeladen und verbrachte die Tage davor und danach mit den Teilehmern aus aller Welt und auch wenn dieser Teil meiner Reise nicht in die Kategorie Urlaub faellt, so war es doch der weitaus bessere.










Meine Weinigkeit mit Sahr aus Sierra Leone









Alle Graduenten 2009 des IISE


Im Anschluss tourte ich dann naemlich noch durch die heutzutage touristischen Hotspots, in denen es vor Weissbroten nur so wimmelt. Dafuer gab es dann aber in einer “German Bakery” Schokoladen Croissants, ich ass leckere Cannelonie mit Tomatensauce oder mexikanische Burritos. Kulinarisch vom feinsten war allerdings ein kleines italienisches Retaurant in Trivandrum, der Haupstadt Keralas und dem Sitz des Projektes, welches ich besuchte, in dem ein originaler Italiener die Pizza a la carte servierte und ich mir als Appetizer noch einen Shrimp-Cocktail und als Dessert ein Schoko-Fondue goennte. Auch dieser Luxus gehoert ab und zu eben zum indischen Lebens dazu.

Zum Abschluss miener Reise kam ich schliesslich nach Kochin, der Stadt in der einst Vasco de Gama den inidschen Subkontinent entdeckte. Hier winden sich kleine Gaesschen zwischen den Portugisch und Hollaendisch anmutenden Fassaden, beovr alles vor der Prunkvollen Fassaden des Judenviertels verschwindet. Dazu gibt e seine Synagoge, einen (heute) hollaendisch Palast und viele Christliche Kirchen. All das ist so gar nicht Indien und fuehren nicht die knatternden Rikshaws durch die schmalen Strassen, wuerden nicht ueberall wahllos Stromkabel ueber den Gassen Haengen und Indische Menschen durch die Gegend laufen, man koennte sich in einer kleinen europaeischen Hafenstadt waehnen. Hafen ist das naechste Stichwort, den hat Kochin naemlich auch und dazu einen recht grossen und bei meiner abendlichen Faehrfahrt kam ich mir doch der deutschen Zivilisation wieder ein wenig naeher vor.


Alles in allem kann ich sagen: Eine tolle Reise vor Weihnachten und zwei anschliessenden Wochen Thailand:-P


Liebe Gruesse!!!

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Dezember - Weihnachten ?!?

Seit sehr langer Zeit hatte auch ich wieder einmal die Gelegenheit einen Blick auf meinen Blog zu werfen und musste mit Schrecken feststellen, dass ich im November gerade einmal einen neuen Post veröffentlicht habe, obwohl ich es anfangs auf 4-5 pro Monat gebracht habe. Andersherum hat sich aber auch vieles verändert. Und hier fange ich am besten gleich einmal meinen neuen Bericht an:

Meine Arbeit konsumiert mehr und mehr Zeit und selbst meine Freizeit wird irgendwie doch immer wieder zur Arbeitszeit, denn ständig gibt es etwas zu besprechen, dass dann doch wieder etwas mit Arbeit zu tun hat und schließlich sind meine Freunde auch gleichzeitig meine Arbeitskollegen, was das Leben teilweise doch sehr komisch macht.

Und was habe ich in den letzten Wochen erlebt? Nun, da war unsere Quartals Auswertung des gesamten Freiwilligenprograms, ich war noch mal zum Spaß in Bangalore und Gokarna, durfte einer indischen Hochzeit beiwohnen und derzeit ist hier eines der größten Festivals Südindiens und mehr als 20.000 Pilger sind am Start. Bangalore war eine ganz andere Erfahrung verglichen mit meinem Eindruck nach meiner Ankunft, wo alle gereizt und erschöpft waren. Jetzt kann man es wirklich genießen sich mal einen guten Cocktail im Hard Rock Café zu gönnen oder Paintball in einer Parkanlage zu spielen. Auch Gokarna war ganz anders als beim 1. Mal, schließlich hieß es diesmal Sonne satt und ordentlich Strand mit Volleyball, Wanderungen und Sonnenuntergängen:)

Maßlos übertroffen wurde allerdings alles bisher da gewesene durch die Hochzeit: Zunächst einmal dauern die gesamten Feierlichkeiten mehr als 2 Wochen und das ganz Gipfelt selbstverständlich in einer großen Hochzeitsfeier. Zu dieser wurden wir mit 4 gecharterten Bussen 3 Stunden in die nächste Großstadt gefahren, wo dann in einer großen Halle ca. 800 Leute an der Feierlichkeit teilnahmen. Gegen 9:00 war der Saal dann auch total überfüllt, denn dann gab es Essen. Und nachdem sich alle voll gefressen hatten, starten auch umgehend die Busse wieder gen Heimat. Indische Hochzeit.....

Projektauswertung in der Bio Farm











Car Festival Kotheshwara









Kirmes!

Dienstag, 17. November 2009

Urlaub

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Es ist der 17. November, mäßig Heiß in Kundapur und ich durchlebe gerade einen öden Bürotag. Bis gestern war ich noch in Gokarna, wo wir am Wochenende zwei Geburtstage gefeiert haben und morgen geht es dann auch schon wieder in die Berge, zu einer Quartals-Analyse unserer Arbeit und des Indienaufenthaltes, angeordnet vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Also gammel ich heute hier rum, kümmre mich endlich einmal wieder um die Berichterstattungen in die Heimat und schlage die Zeit tot...


Nun ja, was gibt es neues? Um ehrlich zu sein, ich glaub nicht viel! Die letzte Zeit wurde ziemlich eintönig. Von Montag bis Freitag bin ich voll bei der Arbeit (9:30-18:00) und die Wochenenden brauche ich dann wirklich, um mich von all dem Chaos und Stress zu erholen, meine Freiheit und flüchte mich somit mal in westliche Städte mit Disko, an einsame Sandstrände oder traditionelle, verlorene Orte. Seit meinem letzten Lebenszeichen war ich in Moodbidri zu einem Kulturfestival an einer großen Uni und Abends dann in einer Disko. Dabei war aber das vorhergehende Wochenende der absolute Hammer namens: GOA. Dieser Bundesstaat Indien spaltet die Gemüter, für die einen ist es die Schattenseite Indien, die man nie besuchen sollte, andere halten es für ein von westlichen Touristen besetztes Paradies, dass seine Reise trotzdem Wert ist. Irgendwas dazwischen wird wohl stimmen. Jedenfalls waren das Delphin-watching auf offener See, die weißen Sandstrände mit Strandhütten und -bars sowie das original italienische, deutsche, eben einfach westliche, normale Essen schon......seeeeeeehr lecker! Eine Pizza mit echtem Käse oder ein Wein aus Frankreich, der nicht wie der lokale Essigwein schmeckt, sind schon echte Delikatessen. Daneben findet man aber auch Hammerhaie, die zwar unter Artschutz stehen, aber dennoch zum Verzehr angeboten werden oder maßlos viele Russen, die mit dem Flugzeug vor Ort landen, zwei Wochen bleiben, aber von Indien doch gar nichts sehen.


Nun denn, da heute Abend noch ein großes Lichterfest in Kundapur ist und ich morgen dann weg bin, muss ich mich jetzt kurz fassen. Ich wünsche euch allen schon einmal eine schöne Vorweihnachtszeit, genießt und erfreut euch an dieser und lasst es euch gut gehen.


Liebe Grüße!

Samstag, 24. Oktober 2009

Namaste!

Schon wieder mehr als 2 Wochen nichts mehr von mir zu hören auf diesem Kanal...Aber liebe Leute, ich muss eben auch arbeiten und da es an den Wochenenden hier wirklich langweilig ist, verbringen ich jene eben mit meinen Reisen und Trips. Allerdings kann ich euch in nächster Zeit nur noch halb so doll für Indien begeistern, denn meine Kamera ist kaputt gebroken und jetzt muss ich sehen, ob es noch Rettung gibt oder ich Ersatz beschaffen kann. Also habe ich mir überlegt ein bisschen aus meinem alltäglich Leben zu berichten:


Frühstück:
Wenn ich nach meiner morgentlichen Dusche und dem Weckruf der Sonnenstrahlen runter zu meiner Gastfamilie gehe, erwartet mich zunächst immer eine Thermoskanne mit Chai, dem original indischen Schwarztee mit Milch und Zucker. Dazu gibt es Wahlweise Dosa, eine Art gummikonsistenter Pfannkuchen, Kokosflockenmischmasch, Zwiebelpfannkuchen oder Idli, gemacht aus Reis und Nichtsolecker. Gerade das Frühstück hat es noch immer in sich, denn das meiste ist warm, stark gewürzt und teilweise gibt es sogar scharfe Nudeln oder Gemüseeintopf zum Frühstück. Dafür kann man sich die besagten indischen Spezialitäten mit Banane-Hoing oder Nutella versüßen, und die beiden Retten fast alles.

Busfahrt:
Der Weg zur Arbeit ist das erste Abenteuer meines Tages. Hier gehe ich einen kleinen Trampelpfad zwischen Reisfeldern entlang und treffe meine "Downtown Homies". Diese Uralten bleiben bei meinem Anblick teilweise stehen.....starren mich an.....starren......drehen den Kopf nach mir.....starren......und verweilen wie vom Blitz getroffen. An der Buckelpisten/Schlagloch-Straße (Offiziel Highway genannt) angekommen, warte ich auf den Bus, den ich mir mit einem Handwink anhalten und im schnellen Schritttempo bespringen muss. Diese Busse fahren dann mit 100-150 Menschen bepackt in die Stadt und da ich ziemlich nah an dieser wohne, muss ich immer auf der letzten Stufe außerhalb des Busses stehen. Wenn die Kraft der Arme dann irgendwann nachlässt, wird man manchmal eben vorher abgestiegen. Es kann auch vorkommen, dass der Inder neben einem gerne einmal Musik hören will. Dann nimmt er grinsend einen meiner Kopfhörer aus meinem Ohr, hört sich das dolle Gesäusel auf Englisch an und fragt mich wie immer nach meinem Namen und meinem Heimatland. Taschen werden übrigens grundsätzlich den anderen Businsassen zugeworfen und den Menschen auf den Schoß gepröfft, die einen Sitzplat ergattert haben und auch Geld wandert gerne durch den Bus. Wenn der Bus Konduktor am anderen Ende die Tickets bezahlt haben will, gibt man Geld zu ihm durch, und auch wenn es manchmal bis zum Zielort dauert, mit Sicherheit wird irgendwann eine Hand aus dem Choas ragen, die das exakte Wechselgeld und ein zerknülltes Ticket beherbergt oder einem aber die eigene tasche wiedergibt. Eines ist allerdings sehr selten geworden: Dachbusfahrten. Die sind leider verboten, auch wenn es mir bereits passiert ist, dass der Bus dermaßen überfrachtet war, dass man den Weissen aufs Dach klettern lies:)

Arbeit:
Sicherlich eines der spannensten Themen. Als erstes fällt mir hier die Schule ein: Wenn um Punkt 10 Uhr die Schulglocke läutet, stehen alle Schüler im Care feinsäuberlich auf dem Schulhof und dann wird gesungen. Die Nationalhymne, ein Food-prayer und das Schullied. Anschließend ließt eines der Kinder die Tageszeitung mit Regionalteil vor, bevor alle in die Klassenräume wuseln, nicht ohne vorher die Sandalen draußen in Reih und glied an der Wand abzustellen. Zur Begrüßnung des Lehrers stehen dann alle nochmals vom Boden auf, und geben lauthals zum Besten: Good morning Sir/Maddam. Dann setzten sich die kleinen und mit der Disziplin ist es mehr oder minder vorbei. Ständig sind kleinere Balgereien im Gang aber im Großen und Ganzen verhalten sich die Kinder wirklich gut und spätestens wenn es dann wieder ums Schreiben geht sitzten alle totenstill da und kopieren mit einer unbeschreiblichen Ordnung und Geschwindigkeit.

Liebe Grüße!

Mittwoch, 7. Oktober 2009


Der Kuchen der Freiwilligen für mich
Meine Wenigkeit indisch angeschmiert
Der Traumstrand Gokarnas (leider bei Regen)

Dienstag, 6. Oktober 2009

Geburtstag=)

Von diesem Tag hatte ich zugegeben vielleicht erwartet, dass er doch wie jeder andere wird und ich ein bisschen enttäuscht sein würde. Aber bereits heute morgen wurde ich herzlich von meiner Gastfamilie zum Frühstück hinunter gerufen und durfte das beste indische Frühstück, Dosa, genießen, um dann gut gelaunt und etwas später also üblich, gegen 10 Uhr in meinem Büro anzukommen. Hier platzte dann auch gleich die nächste Bombe: Ein "Schoko"-kuchen, welcher eigentlich nur aus Backpulver-Luft-Teig und ordentlichem Zuckercreme überzug bestand. Wer schonmal in Amerika Kuchen gegessen hat, kennt das vielleicht;) Das erste Geschenk hatte ich schon am Abend vorher bekommen: Ein Paket aus Deutschland von meinen lieben Eltern und auch Morgens hatte ich da ja noch eine Kleinigkeit meiner lieben Sandra, die da seit 2 Monaten auf mich wartete. Über beides und auch die Machete, die ich von den anderen Freiwilligen bekommen habe, habe ich mich wirklich sehr gefreut. Jetzt gerade gab es noch einmal einen Kuchen von FSL, meinem Arbeitgeber, den wir mit allem im Büro verspeisst haben und der auch leider in meinem Gesicht gelandet ist.....indische Traditionen :-S
Als Abschluss der Woche haben die anderen Freiwilligen dann für mich eine Party geplant. Die Woche ging gleichzeitig aber auch schon geil los, denn wir waren in Gorkana, einem der Tour-Hotspots in Indien und wenn ich morgens aufgewacht bin, konnte ich aus meiner Palmblatthütte direkt aufs Meer blicken genauso auch Cornflakes mit Banane und Honig genießen.

Das war es erstmal zu meinem Geburtstag, jetzt muss ich muich um die Bilder kümmern! Grüße

Sonntag, 4. Oktober 2009

FOTOS

http://picasaweb.google.de/Steinhaus.Tim/Mysore?feat=directlink

Montag, 28. September 2009

1000 und so manche Nacht....

o, ich schaffe es dann jetzt doch mal wieder zwischen Arbeit und Urlaub euch an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen:) Leider muss ich dieses Wochenende arbeiten und die freien Tage am vorherigen Wochenende habe ich genutzt, um mir die wundervolle Stadt Mysore im Süden Indiens anzuschauen. Dabei blieb leider für den Blog keine Zeit übrig, aber das hole ich ja gerade hiermit nach.

Letzte Woche Donnerstag ging es also gegen 20h Abends mit dem Schlafbus los zum Lichterfestival, welches uns wirklich in jedem Reiseführer und von jedem Inder empfohlen wurde. Die Fahrt war diesmal sogar recht angenehm, denn die Straßen sind nun mit dem Ende der Monsunzeit weitestgehend repariert und außerdem hatten wir diesmal keine Betten, sondern Komfort Schlafsitze gebucht. Leider hatte der liebe Constantin seine Tasche im Büro einschließen lassen, welches kurz vor unserer Abfahrt aus irgendwelchen Gründen geschlossen war und zu allem Überfluss waren die Bustickets ihm anvertraut worden und somit nicht zugänglich. Nachdem uns die lieben Inder dann Ersatztickets gegeben hatten, sind wir anderen noch in der Nacht los. Constantin durfte sich dann mit dem gewöhlichen indischen Problem rumschlagen. Warum ist das Büro verschlossen? -> Das weiss niemand! Wer hat einen Schlüssel? Alle Personen die angerufen wurden hatten angeblich keinen, bei einem dritten Anruf 2 Stunden später haben die gleichen Personen dann aber auf einmal alle einen Schlüssel!?! Nun ja, am nächsten Morgen traf auch Constantin gegen 11h wohlbehalten in Mysore ein. Das Hotel war schnell gefunden und gut, und somit haben wir uns dem leiblichen Wohl gewidmet und uns im indischen Starbucks-Verschnitt die Bäuche mit Schokotorte, warmen Donuts und anderen Leckereien voll geschlagen. Über das Wochenende haben wir dann eine Räucherstäbchen- und Duftölproduktion angeschaut, waren im Zoo, auf dem heiligen Chamundi-Hill, einem Brunnenpark und natürlich in diversen Bars- und Restaurants. Teilweise original indisch, aber auch gerne einmal typisch europäisch. Das Highlight war aber zweifelsfrei der Palast und das Festival um ihn herum. Am besten einfach die Bilder ansehen! Sowohl der Palast für sich als auch die Festbeleuchtung bei Nacht – Einfach unvergesslich und einmalig! Zum Fest waren dann auch echte indische Kriegselefanten zu sehen. Einen davon durfte euer lieber Tim sogar reiten;) Aber wie gesagt, die Bilder sprechen für sich und geben die besten Einblicke.







Dieses Wochenende habe ich wie gesagt ein Camp, denn die Schulkinder haben gerade Ferien und da bieten wir ihnen eine kleine Abwechslung an und können ihnen gleichzeitig etwas über den Umweltschutz erzählen. Nächste Woche startet dann unsere Erhebung im Fischerbezirk Kavikheri, die zeigen soll, wie viele Familien 20 Rupien monatlich für die Müllentsorgung zahlen würden. Bei mehr als 300 Haushalten kann das ganze nächsten Monat los gehen und wäre ein riesen Fortschritt....aber vieles hier wäre sehr einfach, ist es aber nicht. Deshalb steht für das nächste Wochenende dann auch schon wieder ein Kurztrip an die Traumstrände Gurkanas an – Bilder zum Träumen folgen dann umgehend.

Macht also nicht all zu viel aus dem bergischen Regen. Herzliche Grüße!

Samstag, 12. September 2009

Arbeit

Auch wenn mein Laptop noch nicht repariert ist, so schreibe ich jetzt doch mal aus einem kleinen indischen Internet Cafe, was ich denn den lieben, langen Tag so mache.
Meine Arbeit nennt sich offiziell zwar Umwelterziehungaber eigentlich geht es darum, Kundapur vom Muell zu befreien und den Weg fuer Oeko-Tourismus zu ebnen. Denn auch wenn dieser wunderbare Ort an der Westkueste Indiens wunderschoene Straende hat, das Strassenbild und besonders die umliegenden Fluesse sind so verdreckt, dass hier 1. niemals ein Tourist herkommen und wuerde und 2. in ein paar Jahren hier alles eingehen wird, weil die Natur mit diesen Muellmassen nicht mehr klar kommt. Das Problem ist, dass die Inder eben alles, was es im goldenen Westen gibt ebenfalls haben wollen und man es deshalb auch kaufen kann, sie gleichzeitig aber nicht im geringsten auf die Konsequenzen vorbereitet sind. Bis vor 20 Jahren gab es eben nur Papier und Bio Muell, den man ohne Bedenken in den Fluss werfen konnte. Die Inder wissen aber einfach nicht, dass Deo Dosen oder Plastik Verpackungen- und Saecke von der Natur nicht abgebaut werden koennen. Somit fressen die oertlichen Riesenschildkroeten Beispielsweise die Plastiktaschen die im Meer schwimmen (sie denken, dass das Quallen sind, von denen sie sich u.a. ernaehren). Auch die Flussgarnelen sind mittlerweile ungeniessbar aber das Beste an der Geschichte ist, dass ein Grossteil der Bevoelkerung mittlerweile sogar den Muell entsorgt, nur die Fischer, denen diese Entwicklung ja am meisten zusetzt (immer weniger Fische, die in dieser Bruehe ueberleben koennen), die sehen es nicht ein 30 Cent im Monat fuer die Muellentsorgung zu zahlen, obwohl sie das Geld locker haben.
Ihr denkt jetzt vielleicht, dass diese ganze Geschichte ja ein Witz sein muss, denn es leuchtet uns ja einfach ein, dass man keinen Muell mehr ins Meer schmeist, besonders dann nicht, wenn man davon abhaengig ist. Die Inder haben davon aber keine Ahnung.
Vielleicht hilft euch folgende Tatsache:
In Indien laufen viele Jungen und Maenner Hand in Hand ueber die Strasse, nehmen sich staendig in den Arm, betatschen sich und vieles mehr....Aber: Es gibt keine Schwulen! Man weiss in der Tat nicht ein mal, was das bedeutet! Klar, denn die Inder lernen ja in der Schule nicht mal, was zwischen Mann und Frau geht, geschweige denn wissen sie, was Schwule sind.
Und so aehnlich ist das auch mit dem Umweltbewusstsein. Da sich aber die Erwachsenen wie auch in Deutschland kaum was sagen oder erklaeren lassen, arbeiten wir in erster Linie mit Kindern und geben Bio Unterricht. Desalb heisst das ganze auch Umwelterziehung. Gleichzeitig versuchen wir aber auch mit der Gemeindeverwaltung, den Fischern und diversen Selbsthilfegruppen die Probleme in den Griff zu bekommen. Es gibt daher seit neuestem eine Muellkippe, die nict halb in den Fluss gebaut ist und aus der Abfaelle somit nicht dann doch wieder in selbigem landen. Es gibt Aktionen bei denen Einkaufsbeutel aus Baumwolle verteilt werden, damit die Leute nicht mehr die Plastiktaschen der Geschaefte nehmen und diese wegschmeissen und immer mehr Shop-Besitzer muessen jetzt Muelleimer vor ihren Geschaeften aufstellen, damit der Muell von den ganzen einzeln verpackten Bonbons nicht mehr auf der Strasse landet. Denn Muelleimer wie in Deutschand gibt es nicht. Andersrum auch logisch denn bei so viele Hunden, Katzen und sonstigen streunden Tieren die sich von Abfaellen ernaehren (Futter wuerde den Inder schliesslich Geld kosten) wuerde kein Abfalleimer auch nur 10 Minuten unberuehrt von Tieren bleiben.

Nun ja, ich hoffe, dass ih euch jetzt ein kleines Bild darueber machen konntet, was ich mache, wenn ich mal nicht am Strand liege oder Indien bereise und ihr duerft euch schon auf den naechsten Bericht freuen, der einen Zusammenschnitt von ganz alltaeglichen Kulturerlebnissen wir beispielsweise Busfahren, Essen gehen oder einer Unterrichtsstunde enthalten wird.

Liebe Gruesse!

Donnerstag, 10. September 2009

Keine Nachrichten

Leider, leider muss ich euch vorerst in Bezug auf neue Nachrichten und Berichte enttaeuschen, denn mein Laptop hat den Schwankungen des indischen Stromnetzes nicht stand gehalten. Deshalb kommt jetzt die Tage erst mal der Techniker um ihn zu Reparieren aber da ich die Eintraege immer am Wochenende am Laptop gemacht habe, kann ich derzeit leider nicht zu 100% auf dem laufenden halten. Ihr muesst euch also bitte noch ein paar Tage gedulden.

Liebe Gruesse

Sonntag, 30. August 2009

Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Montag und ich hoffe, dass euer Wochenende genau so schön wie meines war. Ich hab nämlich jetzt endlich auch eine indische Familie und die ist wirklich super nett und gibt sich alle Mühe! Mein Papa Moris ist seit vorgestern (Samstag) hier und Mama Maya wie gesagt schon seit Anfang voriger Woche. Aber am besten ist wohl der kleine Marvin (3). Der bringt richtig leben ins Haus und es ist wirklich cool am Sonntag bei einem indischen Tee und selbst fritiertem indischen Gesundheitsgemüse unter den Palmen im eingangsbereich des Hauses zu sitzen. Leider, leider war nur gestern auch schon wieder eine Menge Regen, dafür hatten wir aber am Samstag nur Sonne. Da waren wir erst kurz auf dem Samstagsmarkt und danach am Strand.
Nächste Woche Samstag sind wir mit den Freiwilligen aus Kundapur nach Manipal eingeladen. Manipal ist eine größere, und durch seine Elite-Uni ziemlich westlich geprägt Stadt. Als wir das 1. mal da waren, um mal eine anständige Pizza von Dominos oder was bei Subway zu essen, wurden wir von den Hotelstudenten zu deren Abschlussparty eingeladen und da geht es nun am Samstag hin. Am Donnerstag vorher hat mein 14-jähriger Gastbruder Tschetan noch Regional-Volleyballspiel wo ich unbedingt hin muss, die sind nämlich schon Stadt- und Bezirksmeister geworden und spielen wohl richtig gut. Abschließend werde ich dann diese Woche noch meine Gasteltern mit leckern, deutschen Reibekuchen verköstigen, denn unter der Woche ist mein Gastpapa wieder unterwegs in Banglore (8 Stunden weit weg).
Aber wie sieht es denn in Deutschland aus? Von euch hört man ja auch nichts mehr;) Für die ein- oder andere E-Mail hab ich immer Zeit. Schreibt ruhig mal oder sagt mir, was euch noch brennend interessiert.
Ab Mitte der Woche werde ich dann die ersten Everyday-Life Berichte schreiben, in denen ich über das alltägliche Leben in Indien etc. schreibe. Anfang werde ich mit meiner Arbeit, ihr dürft also gespannt sein!

Sonnig-regnerische Grüße vom Tim

Die Gewürze in einer (!!!) Mahlzeit














Mein Aufgang mit Affe auf dem Dach




















Marvin im Getreide das getrocknet wird
















Marvin (links) und 2 Nachbarskinder





















Freitag, 28. August 2009

Neue Fotos!

So, ich schreib mal wieder!

Leider musste ich die Woche ein bisschen mehr arbeiten und somit blieb weniger Zeit für euch. Dafür habe ich, bevor ich gleich ins Wochenende starte, noch ein paar Fotos raufgeladen. Das Highlight dieser Woche natürlich direkt mit eingeschlossen:
Garneshas Geburtstag!!!
Garnesha ist Shivas Sohn und dieser mit ihm einst den Kopf abgeschlagen und darauf den eines Elefanten gesetzt, weil sich Garnesha unsittlich verhielt (die Inder eben;) Nun ja, auf jeden Fall hatte das kleine Ding Geburtstag, der wird natürlich eine Ganze Woche mit Paraden und Umzügen gefeiert, aber der größte, der war gestern. Da sind die Hindus mit Trommel, Böllern (indische Böller kriegen NIEMALS eine deutsche Zulassung!) und einem riesen Tam-Tam durch die Starßen gezogen und haben gefeiert. Ganz am Ende wurde die aus Ton gefertigte Garnesha Statue dann in den Fluss geworfen um ihn glücklich zu stimmen. Ach ja, und ganz wichtig: Weil er Geburtstag hatte, hat es die ganze Woche geregnet! Warum ist mir eigentlich egal, aber ihr Remscheider solltet euch wirklich nicht so anstellen;)Also guckt euch das Ganze mal an und staunet über die Inder.
Jetzt ist aber wie gesagt Wochenende, das heisst ich gehe an den Strand und schlafe von Smastag auf Sonntag auch da:)
Euch auch ein schönes Wochenende und am Anfang der Woche kommt dann ein kleiner Bericht zu Kundapur:)

Liebe Grüße!

Samstag, 15. August 2009

Gastfamilie

Ja! Die fehlt euch ja auch noch! Aber keine Angst, mir geht es auch nicht besser! Denn die ganze Familie ist noch gar nicht vor Ort. Im Moment sind nur die Oma, der Neffe meiner Gastmutter und der jüngste ihrer Söhne zu Haus. Mein Vater ist nämlich Geschäftsmann und fast nie daheim, mein ältester Gastbruder (von dreien) studiert weit weg und mit dem mittlerem und ihrem Baby musste sie ins Krankenhaus noch bevor ich hier war. Ist aber okay und ich lebe hier wirklich gut. Einzig das Thema Essen ist hier wirklich schwierig. An dieser Stelle möchte ich euch keine Illusionen machen, aber jeden Tag Fisch-Curry-Reis zu essen ist nicht wirklich toll. Schon am 3ten Tag stand es mir sonst wo und ich weiß, dass Fisch-Curry ein Jahr lang jeden Tag meine Hauptmahlzeit sein wird. Dafür habe ich die obere Etage des Hauses mit eigenem Eingang für mich:


Der Flur mit meinem Empfangs -tisch;)













Meine original indische Toilette

















Mein Zimmer mit Schrank und Ehebett













Meine "Kueche", in die ich kurzerhand zu einem kleinen Badezimmer umfunktioniert habe.

Freitag, 14. August 2009

Trip to Tiptur

Info an alle: Ich bin die naechste Woche nicht da, wir muessen auf ein Landwirtschaftsseminar von einer Gandhi Organisation. Melde mich aber dann umgehend! Gruesse

Donnerstag, 13. August 2009

Arbeiten!

Ja, seit Dienstag ist es nun so weit: Meine Arbeit hat begonnen. Im Büro meiner Organisation habe ich einen PC-Platz, an dem ich mit meinem Partner Constantin arbeiten kann. Vorher ist allerdings eine Menge passiert. Immerhin bin ich ja schon eine Woche in Kundapur und erstmal waren hier alle Freiwilligen zusammen in einem Haus untergebracht und dann startete letzten Samstag unsere Orientierungswoche. Da haben wir uns die Stadt angesehen, immer indisch gegessen, uns über Ziele, Wünsche, Ängste etc. während unseres Jahres ausgetauscht und einen Ausflug gab es dann zum Abschluss am Samstag. Von dem hänge ich auch gleich mal ein paar Bilder an.


Shiva:

Der "Zerstörer" und einer der 3 Hauptgötter. Diese Statue war ca. 20m hoch!









Der Samstags Markt im Herzen von Kundapur

Der Strand, an dem man nach der Arbeit gerne mal relaxt

Montag, 10. August 2009

Bilder aus Bangalore!

Da ich die Bilder aus Bangalore nicht mehr richtig in den Blog einbringen kann, werde ich das einfach so machen, dass ich hier mal den Link anhänge und ihr euch selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen könnt. Dabei sind das Hotel mit westlicher Toilette, das Parlament von dem Bundesstaat Karnataka (in dem ich auch lebe) und zum Beispiel ein paar Rikshen (lustig sind auch deren Kennzeiche: KAOS)

http://picasaweb.google.de/Steinhaus.Tim/Ankunft?authkey=Gv1sRgCLWNwo6N4MOxfQ&feat=directlink
Hier seht ihr den Schlafbus! In dem Bus sitzen unten Menschen auf ganz normalen Sitzen, ob drüber sind Schlaf-Compartments die man sich dann leistet (7€ für 450km/14Stunden). Das ganze war sehr lustig, allerdings nur vom Start um 20:00 bis 23:00, dann wurde der Highway nämlich zur Stoßdämpferteststrecke und 30cm Schlaglöscher waren keine Seltenheit. Auch überholmanöver mit diesem Bus am Berg in einer Kurve habe ich neben dem Busfahrer miterlebt...Aber ihr seht, ich lebe ja noch;)
Das war dann unsere erste Unterbringung in Kundapur, dass so genannte "Staff House". Ganz lauschiger Platz, mit indischer Toilette und ein paar Zimmer, Gekkos und Ameisen in der Küche.
So sahen vor Ort unser Schlafplätze aus. Die Betten aus Metal, und statt einem Lattenrost ein Metallgitter. Komfort geht aber, ist in Ordnung. Wichtiger sind die Moskitonetzte, demnächst folgt ein Foto von einer Nacht ohne Netz;)
Posted by Picasa

Samstag, 1. August 2009

Ankunft

Ich bin gelandet und sitze gerade in einem Internet-Cafe der wohl kleinsten Nebenstrasse, die ich ja gesehen habe. Das wichtigste zuerst: Es geht mir sehr gut und die Inder sind die wohl freundlichsten Menschen, die ich je gesehen habe! Egal was es gibt, staendig erhaellt man Hilfe und jeder freut sich, dass man da ist. Allerdings ist hier auch das reinste Chaos! Man kann es kaum beschreiben! Neben einem gehen spukende Menschen hier, an der naechsten Hausecke mitten auf der Hauteinkaufsstrasse pikelt jemand an eine Hauswand und ueberhaupt regiert das Chaos. Ohne Hupe kann hier kein Auto fahren, und ueber die Strasse kommt man, in dem man einfach rennt und hofft, nicht von einem der tausend Motorraeder oder einer Rikscha getroffen zu werden.
Fotos von dem ganzen Spektakel hier und ein etwas ausfuehrlicherer Bericht folgt in Kuerze. Morgen Abend gehts naemlich schon auf die 14 stuendige Reise in mein Dorf und bis dahin wollten wir noch ein wenig sehen und uns ggf. ausruhen.

Viele Gruesse!

Mittwoch, 29. Juli 2009

Erster Eintrag

Hallo zusammen!

Mein erster Eintrag in meinem eigenen Blog, der euch ein bisschen über mein Leben in Indien und alles was ich erlebe und mache auf dem Laufenden halten soll. Ich wünsche euch genau so viel Spaß daheim und beim durchforsten dieses Blogs, wie ich ihn hoffentlich in Indien haben werde.

Viele Grüße