Donnerstag, 18. Februar 2010

Indisches Leben

Hallo nach Hause!

Da ch in letzter Zeit immer weniger Reise, habe ich logischerweise auch kaum etwas zu berichten,weshlab ich diesen Blogeintrag mal wieder dem (mittlerweile) ganz alltäglichen Leben in Indien widme. Auch wenn es sich vielleicht anhört, dass ich das alles schon als "normal" hinnehme, es gibt ganz selten doch noch Momente, in denen ich dann selbst denke: Abegfahren!

Das fängt zum Beispiel dieser Tage mit dem Valentinstag an. Letzten Sonntag war es ja soweit und wir hatten im Vorfeld schon so einiges gehört: Die radikale Hindugruppe Sri Rama Senn hatte bereits in der Vergangemheit angegückt und mehr als oft unter Beweis gestellt, dass sie "freie Liebe" nicht respektieren und dagegen mit Gewalt vorgehen werden. Das hiess letztes Jahr in Mumbai, dass Höndchen haltende Pärchen in Mumbai verprügelt wurden und der neue von Sha Rukh Khan in Mumbai nichtmehr gezeigt wurde, weil sämtliche Kinos demoliert wurden und ca. 2000 Mitglieder dieser Gruppe schon in Gewahrsam genommen wurden (in dem Film geht es um Khans Lebensgeschichte, ein Muslim, der eine Hundu heiratete). Dieses Jahr haben die sympathischen Mitglieder dieser Gruppe in Bangalore ein Pärchen im Park kurzerhand an Ort und Stelle verheiratet, während die Polzei präsent war und hier in der Nähe von Kundapur wurde eine Kirche mit Steinen beworfen und die Jesus Statue demoliert...

Aber auch sonst sind die Inder recht komisch...Müssen sie zum Beispiel ihr Geschäft verrichten und wohnen zufällig gerade am Strand, dann verrichtet man eben im Wasser sein Geschäft. Besonders lecker war das, als wir uns fragten, warum so viele Leute immer sich für 10min ins Wasser hockten um dann von dannen zu ziehen, während wir in dem Wasser schwammen. Heute wissen wir was los ist. Kleine Kinder toppen das Ganze aber nochmal, die kacken hin, wo sie wollen. Mein kleiner Gastbruder am Sonntag schiefert letzten Sonntag mal schön mitten auf den Hof...er ist ja aber auch erst 4 und weiss seit 2 Jahren, wie man auf Toilette geht.

Nun aber zu kulinarischen Ausschreitungen! Wenn man hier nämlich Hühnchen essen will, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft einfach eines für teuer Geld, oder man legt sein Geld in einen Kampf-Hahn an. Dieser kämpf dann gegen Nachbars Kampfhahn und wer von beiden gewinnt, beschert seinem Besitzer den Verlierer als Abendessen. Das hat natürlich immense Vorteile: Hat man einen guten Kampfhahn, schlachtet diese einmal Investition alle umliegenden Kampfhähne ab und bringt so viel mehr auf den Essenstisch. Klasse!

Zuletzt möchte ich euch aber noch über dei Sonnenfinsternis vor gut einem Monat erzählen: Es war die längste dieses Jahrtausends und für 4 Stunden war die Sonne schwarz. Auch wenn man hier mittlerweile weiss, warum die Sonne verdunkelt, handelt es sich für die Menschen immer noch um eine der paranormalesten Erscheinungen, die sie so erleben und deshalb darf auch niemand auf die Straße. An diesem Tag fuhr kein einziger Bus, sämtliche Läden waren geschlossen und selbst das Essen war verboten....


Ihr seht, ich lebe schon in einem Land, in dem die Leute wirklich lustig drauf sind und man wirklich viel zum Nachdenken hat.

Mit Vorfreude auf ein organisiertes und rationales Leben:

Tim:)